Kontakt
Chat-Icon

Chatten

Stell deine Frage direkt in unserem Chat .

Kontakt-Icon

Kontakt

Du hast Fragen, Kommentare oder Feedback – tritt mit uns in Kontakt .

Newsletter-Icon

Newsletter

Melde dich zu unserem Newsletter an!

Einsatz

So etwas habe ich noch nie erlebt!

Veröffentlicht: 18.07.2021
Autor: Holger Singpiel

Strömungsretter der DLRG Neuhofen im Einsatz in der Eifel

Eigentlich hatten sich die Einsatzkräfte der DLRG Ortsgruppe Neuhofen seit Mitte Juli auf die möglichen Hochwasser-Einsatzlagen in unserer Region vorbereitet. Der vor der Haustür liegende Rhein lag bis dahin im Fokus der Wasserretter. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Kräfteanforderung aus der Eifel auch Neuhofen erreichte. Tobias Stuhlfauth, der stellvertretende technische Leiter der DLRG Ortsgruppe Neuhofen überprüfte gerade die Stellen am Rhein, an denen die Einsatzkräfte normalerweise die Einsatzboote ins Wasser bringen. Die Lage am Rhein war noch entspannt, auch wenn das Wasser stieg. Aber es stieg langsam, so dass ein unmittelbarer Einsatz nicht zu erwarten war. Jedenfalls nicht am Rhein.
Der Einsatzauftrag kam aus einer anderen Region aus Rheinland-Pfalz. Am Mittwochabend, den 14.7.21, gegen 21.00 Uhr wurde die DLRG Ortsgruppe Neuhofen alarmiert. Von der Koordinierungsstelle des DLRG Landesverbandes wurden dringend Strömungsretter, also speziell ausgebildete und ausgestattete Einsatzkräfte für den Einsatz in fließenden Gewässern für einen Einsatz in der Eifel angefordert. Zusammen mit den Ortsgruppen aus Ludwigshafen-Oggersheim und Landau verlegten die alarmierten Kräfte im Konvoi mit Sonderrechten zunächst in Richtung des ca. 180 km entfernt liegenden Schweich an der Mosel. Über Handy und Funk konnten die Helfer sich bereits auf der Fahrt über die Lage vor Ort informieren und wurden über das eigentliche Einsatzgebiet, die kleine Gemeinde Kordel, informiert.  Bereits beim Eintreffen vor Ort traf der Konvoi ca. 200 m vor Kordel auf unzählige wartende Rettungsfahrzeuge, die zur Aufnahme evakuierter verletzter Personen bereitstanden. Der Einsatzauftrag der Strömungsretter aus der Pfalz lautete, ein Seniorenheim zu evakuieren und die Menschen aus der Gefahrenzone zu verbringen. Die Zahl der Menschen war nicht bekannt. „Man konnte zusehen, wie das Wasser ständig und schnell stieg“, berichtet Frank Markgraf, der in dem Einsatz unter anderem als Verbindungsperson zu den Führungskräften vor Ort fungierte, von der Lage vor Ort. Dadurch war auch in kürzester Zeit eine Rettung von der einen Seite nicht mehr möglich und die Einsatzfahrzeuge mussten aus dem sich schnell mit Wasser zuströmenden Bereich entfernt werden. Über Umwege und etliche Straßensperren gelangten die Einsatzkräfte dann an den rückwärtigen Bereich des Seniorenheims. Eine Evakuierung in das Bürgerhaus, so wie es eigentlich vorgesehen war, war unmöglich, da auch dieser Bereich bereits geflutet war. In der Zwischenzeit waren Einheiten der Bundeswehr mit wartfähigen Fahrzeugen eingetroffen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die DLRG Einheiten schon viele bettlägerige Menschen evakuiert. Mit Unterstützung der Bundeswehr gelang es anschließend die übrigen Menschen im Seniorenheim und anschließend auch aus dem Bürgerhaus zu retten. An Pausen war nicht zu denken. Im Sekundentakt kamen die Aufträge zur Rettung von Menschen aus ihren Häusern. Eine besondere Schwierigkeit und Herausforderung. „Es war dunkel. Strom und Licht waren nicht vorhanden und zudem waren wir ortsunkundig“, fasst Markgraf kurz die Problematik vor Ort zusammen. An eine Ablösung war ebenfalls zu dem Zeitpunkt noch nicht zu denken. Also blieben sie im und am Wasser. Dann überschlugen sich die Meldungen. Im Sekundentakt. Von Menschen im Wasser über zu rettende Personen in den Häusern. Es gab aber auch Situationen, die bei den Lebensrettern zu Kopfschütteln führte. „Da ihr kranker Hund im Haus sei, wollte eine Frau nicht aus ihrem raus“, berichtet Markgraf von einer schwierigen Rettung. Markgraf weiter: „Das Wasser stieg unaufhörlich und sie musste schnellstmöglich aus dem Haus raus“. Letztlich musste die Polizei sie davon überzeugen, dass das Haus geräumt werden muss. In dem ganzen Chaos und Elend gab es aber auch tolle Momente. An einer erhöhten, trockenen Stelle stand ein Sonnenschirm mit Getränken und Süßigkeiten für die Helfer. Und einem Schild. „DANKE“ stand in großen Lettern darauf. Sowohl die Einsatzkräfte selbst als auch die Veranwortlichen der Ortsgruppe waren froh, dass alle am Einsatz beteiligten DLRGler nach insgesamt 18 Stunden wieder wohlbehalten zu Hause angekommen sind.

Diese Website benutzt Cookies.

Diese Webseite nutzt Tracking-Technologie, um die Zahl der Besucher zu ermitteln und um unser Angebot stetig verbessern zu können.

Wesentlich

Statistik

Marketing

Die Auswahl (auch die Ablehnung) wird dauerhaft gespeichert. Über die Datenschutzseite lässt sich die Auswahl zurücksetzen.